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4. Die Entstehung des Ost-West-Konflikts

Daten:

Deutschland als Objekt der Siegermächte

Die politische Zukunft Deutschlands war 1945/46 noch nicht entschieden. Erst mit dem wachsenden Gegensatz zwischen Ost und West seit Sommer 1946 nahm die Zukunft Deutschlands konkrete Formen an. Die endgültige Entscheidung fiel mit der von den USA betriebenen "Weststaatslösung" und der daraufhin von der UdSSR verschärften Spaltung. Beide Maßnahmen machen das Ende der gemeinsamen Deutschlandpolitik deutlich, die nun in eine östliche und westliche zerfiel und von dem wachsenden Gegensatz der Großmächte bestimmt wurde.

Die Einrichtung des Alliierten Kontrollrates konnte nur funktionieren, wenn die Deutschlandkonzeptionen der 4 Siegermächte übereinstimmten. Das war aber von Anfang an nicht der Fall.
 

USA Zerstückelung und Entmachung Deutschlands
Großbritannien Erhaltung Deutschlands als Machtfaktor (gegen UdSSR)
Frankreich Zerstückelung und Entmachtung; keine Zentralinstanzen
UdSSR Propagierung der deutschen Einheit

Folge: Lahmlegung des Alliierten Kontrollrates è Kompetenzen bei den Militärgouverneuren der Besatzungszonen è ganz unterschiedliche Konzepte in den einzelnen Zonen
In gewissem Maße profitierte Deutschland sogar von der Rivalität.

  • eine weitere Zersplitterung wurde vermieden

  • es wurde allmählich wieder als Gesprächspartner interessant

Die Entstehung des Kalten Krieges

Noch gravierender wirkte sich auf Deutschlands Zukunft die zunehmende Entfremdung zwischen den beiden Großmächten aus. Die Potsdamer Konferenz brachte noch Kompromisse mit kleinstem gemeinsamen Nenner. Danach rasches Abkühlen der Beziehungen.

 

26. Juni 1945: Gründung der UNO
ZIEL: Frieden durch gewaltlose Konfliktregelung
Voraussetzungen: Vertrauen und der Versuch, den anderen zu verstehen

 

Nachkriegskonzepte
 

USA

"One-world-Konzept
Grundlage: Freihandel und Demokratie

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"Pax Americana"
wirtschaftliche Hegemonie der USA

 

UdSSR

Sicherheit vor Angriffen
Grundlage: Schutzschild befreundeter Staaten

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"Sowjetisierung" Ost- und Südosteuropas

 

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BEDROHUNG
Rede Churchills vom 5.3.1946 in Fulton

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Reaktionen
6.9.1946: Rede Byrnes' in Stuttgart

 
 
  • Sicherung des Erreich-ten, notfalls mit Gewalt
    è Volksdemokratien in Ost- und Südosteuropa

Folge: Entstehung zweier Blöcke, die sich feindlich gegenüber stehen (= Kalter Krieg)

Links mit mehr Informationen zur Entstehung des Kalten Krieges:

 

Aus der Rede Winston Churchills am 5.3.1946 in Fulton (Missouri):
„Von Stettin an der Ostsee bis nach Triest an der Adria hat sich ein eiserner Vorhang quer durch den Kontinent gelegt. Hinter dieser Linie liegen alle Hauptstädte Mittel- und Osteuropas. Warschau, Berlin, Prag, Wien, Budapest, Belgrad, Bukarest und Sofia – alle diese Städte und die umliegenden Gebiete sind der sowjetischen Einflusssphäre und sind, in der einen oder anderen Form, nicht nur dem sowjetischen Einfluss, sondern in einem hohen und wachsenden Maße, der Kontrolle durch Moskau unterworfen. Was immer man aus diesen Tatsachen – und es sind Tatsachen – für Schlüsse ziehen mag, eines ist sicher: Das ist nicht das befreite Europa, für das wir gekämpft haben. Es ist auch kein Europa, das die Wesenszüge eines dauerhaften Friedens trägt.“
(aus: A. Hillgruber, Europa in der Weltpolitik der Nachkriegszeit; München 1981, S. 39)

Stalin bezeichnete daraufhin Churchill in einem Interview am 13.3.1946 als „neuen Hitler“ und „Kriegshetzer“.

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Aus der Rede des amerikanischen Außenministers Byrnes in Stuttgart am 6.9.1946:
„Die Vereinigten Staaten sind der festen Überzeugung, dass Deutschland als Wirtschaftseinheit verwaltet werden muss. […] Für einen erfolgreichen Wiederaufbau Deutschlands ist eine gemeinsame Finanzpolitik wesentlich. […] Es ist auch notwendig, dass ein Verkehrs-, Nachrichten- und Postwesen in ganz Deutschland ohne Rücksicht auf die Zonenschranken eingeführt wird. […] Um die größtmögliche Erzeugung und die zweckmäßigste Verwendung und Verteilung der Nahrungsmittel […] sicher zu stellen, müsste eine zentrale Verwaltungsstelle für Landwirtschaft geschaffen werden. […] Deutschland muss die Möglichkeit haben Waren auszuführen um dadurch so viel einführen zu können, dass es sich wirtschaftlich selbst erhalten kann. […]
Das amerikanische Volk wünscht dem deutschen Volk die Regierung Deutschlands zurück zu geben.“
(aus: Geschichte in Quellen. Die Welt seit 1945. Bearbeitet von H. Krause und K. Reif; München 1980, S. 93-98)

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Aus der Rede Präsident Trumans vor dem Kongress am 12.3.1947:
„Eines der vornehmsten Ziele der Außenpolitik der Vereinigten Staaten ist die Schaffung von Verhältnissen, unter denen wir und andere Nationen in der Lage sind, ein Leben frei von Zwang zu führen […]. Wir werden jedoch unsere Ziele erst verwirklichen, wenn wir willens sind, freien Völkern bei der Erhaltung ihrer freien Institutionen und ihrer nationalen Integrität gegen Bewegungen zu helfen, die ihnen ein totalitäres Regime aufzwingen wollen […]. Im gegenwärtigen Augenblick der Weltgeschichte muss fast jede Nation zwischen zwei verschiedenen Lebensarten wählen […]. Ich bin der Ansicht, dass wir den freien Völkern beistehen müssen ihr eigenes Geschick auf ihre Weise zu bestimmen. Ich glaube, dass unser Beistand in erster Linie in Form von wirtschaftlicher und finanzieller Hilfe gewährt werden sollte […].
Die freien Völker der Welt sehen auf uns, dass wir sie bei der Erhaltung ihrer Freiheiten unterstützen. Wenn wir jetzt in unserer führenden Stellung schwankend werden, dann werden wir den Frieden der ganzen Welt gefährden.“

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