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15. Götterwelt und olympische Spiele

Eine Frage hat uns dann beschäftigt: Wenn die Griechen so weit voneinander getrennt lebten, wie konnte es dann sein, dass sie sich trotzdem als ein Volk empfunden haben? Wir denken darüber nach, was uns heutzutage dazu bringt, dass wir uns als Deutsche empfinden. Ihr stellt fest, dass Gemeinsamkeit durch Sprache, Herkunft, Tradition, Glaube, Bräuche, Sportveranstaltungen usw. entsteht. Wir vermuten, dass es bei den Griechen ganz ähnlich gewesen sein könnte.

1. Die griechische Götterwelt

Eine ganz entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Zusammengehörigkeitsgefühls spielten die Epen des Homer, in denen die Götterwelt der Griechen dargestellt wird. Wir lesen den Mythos (= Geschichte von den Göttern) von der Entstehung des Menschengeschlechts und hören von Prometheus, Zeus, Athene und Pandora. Im Anschluss daran schreiben wir uns die wichtigsten Götter mit ihren Aufgaben ins Heft.

Die griechischen Götter

  • Zeus: Sohn des Titanen Kronos und der Rhea; Enkel von Uranos und Gäa
    Herr des lichten, klaren Himmels, aber auch des Unwetters (Zepter, Blitz und Adler)

  • Hera: Schwester und Gattin des Zeus
    Heiligkeit der Ehe (leidet unter der Untreue ihres Gatten)

  • Athene: Tochter des Zeus (seinem Haupte entsprungen)
    (Pallas) Weisheit, Künste, Wissenschaft (Stadtgöttin Athens: Helm, Schild, Speer)

  • Poseidon: Gott des Meeres, Patron der Seeleute (Dreizack)

  • Demeter: Göttin der Fruchtbarkeit und der Erde; Mutter der Persephone

  • Apollon: Gott der Ordnung, der Wahrheit und des Friedens ---» Delphi (Leier)

  • Artemis: Schützerin der Frauen; Herrin der Tiere und der Jagd

  • Ares: Gott des Krieges und der Zerstörung

  • Aphrodite: Göttin des freundlichen Meeres, der Schönheit und der Liebe

  • Hades: Gott der Unterwelt

  • Hermes: Bote der Götter; Gott der Hirten, Kaufleute und Diebe (Hut, Heroldstab, Flügelschuhe)

  • Hephaistos: Gott des Feuers und der Schmiedekunst

  • Hestia: Göttin des häuslichen Herdfeuers

Nach dem Tod bringt Hermes die Seelen bis an die Grenzen des Hades (Schattenreich), Charon, der Fährmann, bringt sie über den Styx. Am jenseitigen Ufer trinken sie das Wasser des Vergessens (Lethe) und gelangen schließlich ins Elysium.

2. Die olympischen Spiele (776 v. Chr. - 394 n. Chr.)

In Olympia fanden seit 776 v. Chr. alle vier Jahre (= Olympiade) festliche Spiele zu Ehren des Zeus statt. Hier trafen sich Wettkämpfer aus allen "griechischen" Stadtstaaten; während der Zeit der Spiele galt für alle Griechen ein so genannter Gottesfriede, d.h. dass keine bewaffneten Auseinandersetzungen geführt werden durften.